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Sledgeeishockey-Nationalmannschaft verpasst Sotschi-Qualifikation

11.11.2013

Vom 19. - 27. Oktober fand in Turin, Italien das Qualifikationsturnier
für die paralympischen Winterspiele 2014 statt. Bereits qualifiziert
hatten sich die ersten 5 platzierten Mannschaften der A-Pool
Weltmeisterschaft 2013: Kanada, USA, Russland, Tschechische Republik und Norwegen.

Die letzten 3 Mannschaften der A-Pool WM, Italien, Südkorea und Schweden sahen sich in der Qualifikation, den drei erstplatzierten Mannschaften der B-Pool Weltmeisterschaft von
Nagano, Japan 2013 gegenüber: Deutschland, Japan und Großbritannien.
Gespielt wurde um die verbliebenen drei Sotschi-Tickets, im Modus Jeder-gegen-Jeden.

Nach einer siebzehnstündigen Anreise (der Mannschaftsbus stand zwischen
Hannover und Kassel 4 Stunden im Stau) sah man sich nach 2 Tagen
Akklimatisierung und Training, am ersten Turniertag dem Team aus
Schweden gegenüber. Das Spiel startete ausgeglichen. Nach 3 Minuten
konnte der Ex-Dresdener Frank Rennhack auf Vorlage des Dresdener
Spielers Bernhard Hering zum 1:0 einnetzen. Während des 2. Drittels
konnte sich Deutschland viele Chancen erarbeiten, allerdings nicht
verwerten. So gelang den Schweden erst durch Marcus Holm der Ausgleich
und später durch Niklas Ingvarsson das 2:1. Während des 3. Drittels
blieb das Spiel ausgeglichen, in den letzten Minuten war man komplett im
Schwedischen Drittel. Trotzdem konnte man nicht den Ausgleich erzielen
und die ersten 3 Punkte gingen an Schweden.

Im folgenden Spiel am Dienstag sah man sich dem Turnierfavoriten
Südkorea gegenüber, welcher bei der WM 2012 den 2. Platz erreichte und
2018 die olympischen und paralympischen Winterspiele in Pyeong-Chang
ausrichtet. Das Spiel war durch das sehr aggressive Spiel beider Mannschaften
geprägt. Die Südkoreaner konnten durch ihre Schnelligkeit und ihr
gutes Positionsspiel stetig Druck aufbauen.

Bereits Mitte des 2. Drittels stand es 3:0 für Südkorea. Kurz vor dem Wechsel gelang es allerdings Bernhard Hering noch zum 3:1 einzunetzen.

Durch diesen Anschlusstreffer und einen gehaltenen Penalty, durch Torhüter Simon Kunst, wurde die Motivation der deutschen Mannschaft deutlich größer und Bundestrainer Andreas Pokorny warf Alles in die Wagschale. Bereits 4 Minuten vor Schluss, nahm man den Torhüter für einen weitern Feldspieler heraus. Diese Risikobereitschaft wurde aber kurz darauf von einem Empty Net Tor bestraft. Mit einem 4:1 Endstand, gingen die nächsten 3 Punkte an den Gegner.

Im dritten Spiel am Mittwoch spielte die deutsche Auswahl gegen den
Gastgeber Italien. Nach einem ausgeglichenen torlosen ersten Drittel
kassierte man im 2. Drittel, gleich zwei Tore vom Südtiroler Florian Planker.
Im letzten Drittel versuchte das deutsche Team noch den Anschluss zu erkämpfen, allerdings landeten die deutschen Spieler dabei zu oft auf der Strafbank. Die Italiener wussten diese Chancen zu nutzen und Andrea Chiarotti sowie Gregory Leperdi vollendeten das 4:0 für Italien.

Nach einem Ruhetag am Donnerstag, den die Mannschaft für einen Trip in
die Altstadt der Olympiastadt Turin nutzte, spielte sie am Donnerstag
gegen Japan. Das erste Drittel ging wie in 2 vorherigen Spielen torlos
aus. Im 2. Drittel konnte in der 3. Minute Jörg Wedde (Ice Lions
Langenhagen) zum 1:0 auflegen. Wenige Minuten später gelang Satoru Sudo
der Ausgleich, allerdings dauerte es nur 31 Sekunden bis wiederum Jörg
Wedde, auf Vorlage von Felix Schrader (Ice Lions Langenhagen) zum 2:1
erhöhte. Im letzten Drittel konnten die Deutschen lange dieses 2:1 verteidigen,
allerdings gelang Japan zwei Minuten vor Abpfiff durch Kazuhiro Takahashi der
Ausgleich. Das Spiel gestaltete sich zunehmend spannend und der deutsche
Nationaltrainer Andreas Pokorny lies Simon Kunst durch einen Feldspieler
ersetzen. Genau 7 Sekunden vor Schluss gelang dem Dresdener Spieler
Robert Pabst auf Vorlage von Bas Disveld (Weserstars Bremen) der Siegtreffer zum 3:2.

Nach diesem Spiel war die Chance auf die Qualifikation nur noch Minimal.
Rein rechnerisch gesehen hätte Japan am folgenden Tag gegen Schweden
gewinnen müssen, damit sich Deutschland noch qualifizieren könnte,
allerdings gewann Schweden mit 4:3. Das letzte Spiel am Samstag gegen
Großbritannien wurde mit 8:3 gewonnen und galt nur noch der
Ergebniskosmetik.

Mit diesem 4. Platz ist die Enttäuschung natürlich groß und das deutsche
Team muss hart daran arbeiten um für zukünftige Herausforderungen gut gerüstet zu sein. 2015 steht die nächste A-Weltmeisterschaft an, für die Deutschland sich, mit dem Gewinn der
B-Weltmeisterschaft 2013 qualifiziert hat. Diese wird wahrscheinlich in Toronto, Kanada stattfinden. 2018 hat man die nächste Chance, sich für die paralympischen Spiele in Südkorea zu qualifizieren und teilzunehmen.

Um diese Herausforderung zu meistern ist auch die Arbeit der Vereine und Mannschaften in der Deutschen Sledgeeishockeyliga wichtig.

Nur durch dieses Engagement und eine gute Nachwuchsarbeit, können neue Hoffnungsträger in der Nationalmannschaft Fuß fassen und das Team für zukünftige Herausforderungen zu stärken.

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